18. Tag
Wir lassen es heute gemütlich angehen, liegt unser Campground doch nur rund 45 Meilen von unserem heutigen Tagesziel Bryce Canyon entfernt. Nach einer saukalten Nacht starten wir zwar bei niedrigen Temperaturen, aber mit herrlichem Sonnenschein Richtung Norden.
Wir waren uns gar nicht richtig bewusst, dass wir uns eigentlich schon seit Tagen auf mal mehr, mal weniger großer Höhe befinden. Klar, dass es dann nachts auch kalt werden kann…. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön: große Farmen, viel Landwirtschaft, große Rinderherden, viele Pferde ziehen an uns vorbei.
Es geht ostwärts weiter durch den kurzen, aber wunderbaren Streckenabschnitt des ''Red Canyon''. Wow, was für ein toller Anblick: quietschblauer Himmel, ein paar Deko-Wölkchen und davor leuchtend rote fantastische Felsformationen! Superschön! Und dann kommen auch direkt hintereinander zwei natürliche rote Sandstein-''Brücken'', unter denen die Straße herführt. Eine tolle Einstimmung auf den berühmten Bryce Canyon.
Nach einigen Meilen taucht die übliche Ansammlung von Tankstelle, Motel, Gift-Shops, Burger, Trading Post etc. auf: Rubys Inn. Im Park gibt es gleich nur noch Natur pur, also muss sich hier eindecken, wer noch etwas braucht….
An der Mautstation zum Bryce Canyon National Park gibt uns der freundliche Ranger gutes Infomaterial und lacht „Auf Wiedersehen und viel Spaß!“ Es folgt auch gleich einer der Höhepunkte ''Sunrise'' und ''Sunset Point'': Einfach nur gigantisch! Man hat tatsächlich den Eindruck, in einem riesigen Amphittheater zu sein und die vielen Zuschauer sind alle rot gekleidet. Die Indianersage erzählt, dass die vielen Figuren versteinerte Menschen sind, die ein Verbrechen begangen haben und zur Strafe versteinert wurden… Da müssen hier aber jede Menge Schandtaten begangen worden sein… Unzählige Formationen aus rotem Sandstein, einige hängen dicht zusammen, andere sind quasi Einzelfiguren. Der Phantasie wird jede Menge Freiraum gelassen, was das denn nun sein könnte.
Einige Trails führen in die beeindruckende Tiefe, man kann Rundwanderwege in unterschiedlicher km-Länge laufen. Nur, wer tief runter läuft, muss auch entsprechend wieder rauf… Es ist einfach atemberaubend, jede Aussicht zeigt andere Blickwinkel und neue Details, man kann sich gar nicht satt sehen! Es müssen viele, viele Fotos gemacht werden, auch noch an den der Parkstraße folgenden View Points, wie z. B. Natural Bridge, Ponderosa Canyon, Agua Canyon, Bryce Point u.a..
Am südlichsten, dem Rainbow Point, merken wir, dass wir mittlerweile knapp unter 3.000 m hoch sind: ich fühle mich schlapp und bekomme Kopfschmerzen… Langsam geht es die gleiche Strecke zurück durch den Wald und wieder auf normalere Höhen….
In Long Valley Junction machen wir noch einen Abstecher auf Hwy 14 zum ''Zion Overlook'' und zum Navajo Lake. Es geht nochmal einen Pass hinauf auf größere Höhen, der Ausblick auf den Zion National Park in der Ferne ist zwar toll, aber der rund 35 Meilen-Umweg lohnt sich nicht unbedingt.
Wir verbringen wie geplant die zweite Nacht auf dem Bryce/Zion Campground , da er perfekt liegt für unsere Tour morgen in den Zion National Park. Außerdem ist es richtig schön, morgens vom Gewieher der Pferde geweckt zu werden, die direkt neben unserem Motorhome weiden.
Herzlich,
Janine